Die Verwaltungsratspräsidentin der SBB und ehemalige SEF-Jurypräsidentin über eine spezielle Freundschaft, die am Forum entstand, und den Austausch mit der Generation Z.
Frau Ribar, wie wichtig ist das SEF für die Schweiz?
Für die hiesige Unternehmerszene ist das SEF ein enorm wichtiger Anlass. Die ganz grossen Player mag man am Weltwirtschaftsforum in Davos treffen. Doch die kleinen und mittleren Unternehmen – welche ja das eigentliche Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bilden – die gehen ans SEF. Als SBB-Verwaltungsratspräsidentin ist es selbstverständlich auch für mich jedes Jahr ein fixer Termin.
Wann waren Sie das erste Mal dabei?
Das war noch vor meiner Zeit bei der SBB. 2008 wurde ich als CEO des Logistikunternehmens Panalpina um eine Präsentation gebeten. Das SEF fand damals noch in Thun statt und noch nicht in Interlaken. Einen vergleichbaren Anlass kannte ich vorher nicht. Das SEF ist ja keine Publikumsmesse und hat deshalb etwas Exklusives, trotzdem ist da diese Offenheit.
Was ist jeweils Ihr persönlicher Höhepunkt?
Den Networking-Abend am Donnerstag geniesse ich am meisten. Die ganze Wirtschaftscommunity ist an einem Ort, ein interessantes Gespräch führt zum nächsten, das ist ungemein erfrischend. Höhepunkte sind aber auch die Freundschaften, die durch das SEF möglich wurden. So habe ich im Rahmen des Forums schon vor über zehn Jahren die ehemalige Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre kennengelernt. Wir sind immer noch Freundinnen.
In den vergangenen 25 Jahren sind diverse Awards und Communitys entstanden. Wie nehmen Sie diese Entwicklung wahr?
Zwischenzeitlich wurde es mir etwas zu viel. Nun hat man die Zahl der Awards wieder reduziert, das finde ich gut. Man sollte sich auf den Jungunternehmerpreis fokussieren. Das ist jener Preis, der heraussticht.
Wie wichtig sind allgemein die Jungen für das SEF?
Die Jungen sind das Highlight jeder Ausgabe. Ich gab einmal den Gründern der Firma «Zeam» ein Interview. Das waren ein 16- und ein 20-Jähriger, die Inhalte für Junge übersetzen, also für die Generation Z. Die Fragen waren so intelligent und man merkte, wie anders die heutigen Jungen an Wirtschaftsthemen und allgemein an ihr Leben herangehen. Das SEF ist ein wunderbarer Ort, um den Jungen von heute zuzuhören. Und zuhören müssen wir ihnen, denn sie sind unsere künftigen Kundinnen und Mitarbeiter.
Wo sollte das SEF in zehn Jahren stehen?
Ich würde da für einmal sagen, dass man sich nicht allzu sehr verändern sollte. Trotz Homeoffice begegnen sich die meisten Menschen nach wie vor gerne physisch. Es braucht deshalb auch in Zukunft Plattformen wie das SEF, wo man sich sieht, sich vernetzen und weiterbilden kann.