Das SEF beginnt für Nicole Boujibar schon weit vor dem eigentlichen Startschuss. Bereits drei Tage vorher startet der Aufbau im Kongresszentrum und im Hotel Viktoria Jungfrau in Interlaken, Boujibar ist als „Chef-Helferin“ immer mittendrin. „Mein Team und ich sind zuständig für den Aufbau der Partnerstände, die Leuchtwände, die Bars und die Spagettata als Start Dinner", sagt Boujibar. "Zusätzlich stellen wir die Installation der Elektrik und Exponate sicher und gehen auf die einzelnen wünsche der Partner ein." Es seien anspruchsvolle Tage mit wenigen Verschnaufpausen und vielen kurzfristigen Anpassungen.
Damit der Event mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern reibungslos klappt, ist gute Planung und Improvisation unverzichtbar. „Es hilft, wenn man das ganze schon ein paar Mal gemacht hat“, sagt Boujibar. „Am befriedigsten ist es dann zu sehen, wie die verschiedenen Elemente während des eineinhalbtägigen Forums nahtlos ineinander übergehen.“
Boujibar weiss, wovon sie spricht. Schon seit 2009 ist die 43-Jährige dabei, startete damals an der Kaffeebar und beim Getränkeausschank an der Rundbar am Abend, arbeitete zwischendurch an der Garderobe und für die Veranstaltungstechnik. Seit 2012 leitet sie beim Auf- und Abbau ein Team von rund fünf Personen.
„Meine Schwester hat mich ans SEF geholt, dafür bin ich ihr immer noch dankbar“, sagt Boujibar. Denn aus dem alljährlichen Einsatz haben sich auch viele Freundschaften ergeben. „Das Forum ist gerade unter den Helfern ein sehr multikultureller und internationaler Event“, sagt Boujibar. „Ich habe Menschen kennengelernt, denen ich sonst wohl nie über den Weg gelaufen wäre.“ Die Freude, sich wiederzusehen, sei jeweils gross: „Es fühlt sich an wie eine Familienzusammenkunft.“
Etwas schmerzt Boujibar jedoch: Dass sie von den Vorträgen und Seminaren immer weniger mitbekommt. „In früheren Ausgaben konnten wir während unseren Pausen die hochkarätigen Vorträge online mitverfolgen, ich erinnere mich beispielsweise an die tolle Präsentation der Turnschuhmarke ‚On‘, bevor Roger Federer diese bekannt gemacht hat", sagt Boujibar. „Ich würde mir wünschen, dass all die Angestellten und Helfer im Hintergrund wieder mehr den aktiven Teil der Veranstaltung mitverfolgen könnten.“
Aufgezeichnet von Mirko Plüss