Menschen 2 | 25 Jahre Swiss Economic Forum: Urs Gafner

Was das SEF für ihn ganz persönlich bedeute? Urs Gafner überlegt nicht lange. Wenn er nach den Tagen in Interlaken jeweils nach Hause komme, sage seine Frau: „So, jetzt hast Du wieder frische Ideen!“ Gafner selber drückt es so aus: „Das SEF ist Inspiration pur und seiner Zeit stets voraus. Schon 2004 hielt der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Al Gore einen Vortrag über E-Autos, nur deshalb war ich auf den ganzen Elektro-Boom so gut vorbereitet.“

Urs Gafner ist Unternehmer, Chef von rund 120 Mitarbeitenden bei der Transportfirma Gafner AG mit Hauptsitz in Thun. Er war an jeder einzelnen Ausgabe des SEF dabei. „Von Anfang an, und immer mit Herzblut“, sagt der 58-Jährige „Es gab für KMU-Leute lange keinen einfacheren Zugang zu Wirtschaftsgrössen wie Peter Spuhler, Hans Hess oder Nicolas Hayek. Das SEF ist einfach eine völlig unkomplizierte Veranstaltung.“

Die Gafner AG organisiert für das Forum alljährlich die Logistik. Da brauchte es auch mal Improvisation, wie sich der Chef erinnert. „Als das SEF nach Interlaken umzog, bemerkten die Organisatoren erst sehr spät, dass noch der rote Teppich fehlte.“ Gafner setzte sich ans Steuer eines seiner Lastwagen, fuhr kurzerhand nach Bern, konnte dort mit viel Glück einen Teppich auftreiben, und brauste zurück nach Interlaken. „Ich habe den Teppich abgeladen und ausgerollt, die Schale angezogen und los ging’s.“

Gerne erinnert sich Gafner auch an die Forums-Ausgabe im Jahr 2000, als der damalige Bundespräsident Adolf Ogi als Hauptreferent auftrat. „Das war ein Gamechanger, denn durch die Popularität von Ogi schien das ganze SEF auf einen Schlag massiv zu wachsen“, sagt Gafner. Plötzlich habe man in der Liga der grossen Veranstaltungen mitgespielt. „Auch logistisch brachte dies ganz neue Anforderungen mit sich, wir mussten nur schon wegen der vielen Journalistinnen und Journalisten die ganz grossen Kabelrollen anliefern.“

Mittlerweile hat es für Gafner am SEF „etwas zu viel Betrieb“, wie er sagt. Er würde sich wünschen, dass das Forum wieder einen kleineren Kern erhalte. „Und es braucht in den nächsten Jahren eine Verjüngung – da nehme ich mich selber nicht davon aus.“

Aufgezeichnet von Mirko Plüss