Chronik 5 | 25 Jahre Swiss Economic Forum: Von der Idee zu einer Institution

Aus einem überschaubaren regional geprägten Anlass wird im Lauf der Jahre eine der wichtigsten Wirtschaftskonferenzen der Schweiz, über die nun auch die nationalen Medien berichteten, allen voran SRF. Auch die Bundespolitik und prominente Gäste aus dem Ausland kommen gerne an diesen Anlass. So kamen der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (2006), der ehemalige Uno-Generalsekretär Kofi Annan (2009), der ehemalige britische Premierminister Tony Blair (2010), die ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy (2014) und François Hollande (2020) sowie aus den USA Ex-Aussenminister John Kerry (2018) und der frühere Vizepräsident Mike Pence (2021). Es ist eine eindrückliche Liste.

Schon 2004 begann das Wachstum der Veranstaltungsorganisation SEF. In rascher Folge kamen neue Konferenzen dazu, als erstes die X-Days, später auch das Swiss Innovation Forum und das Swiss Energy & Climate Forum. Aus einer einmal jährlich stattfindenden Konferenz entwickelte sich nun ein eigentliches SEF-Universum. Eine grosse Rolle spielte dabei auch die 2005 erfolget Gründung des Clubs Powerpreneur. Diese Vereinigung von 100 CEOs und VRs trifft sich über das Jahr für Vorträge, Firmenbesuchen und Auslandreisen und dient der Vernetzung, dem Erfahrungsaustausch und der Horizonterweiterung ihrer Mitglieder. Ergänzt wurde dieser Ansatz mit dem 2012 lancierten Förderprogramm für Jungunternehmen SEF.Growth. Zusätzliche Ausstrahlung erhält das SEF durch mittlerweile vier Preise, die es jährlich vergibt – darunter der Swiss Economic Award, den bedeutendsten Preis für Jungunternehmen in der Schweiz.

2010 erfolgte der Umzug von Thun nach Interlaken, wo ein neues Kongresszentrum mit 1250 Plätzen eröffnet wurde. Weil die Mehrzahl der Teilnehmenden ohnehin in Interlaken nächtigte, lag der Entscheid nahe. Büros und der Sitz der Firma blieben aber in Thun. Zu der Zeit wurden auch die Kontakte zur Neuen Zürcher Zeitung, die ebenfalls Veranstaltungen organisierte, enger. Im Jahr 2012 übernahm die NZZ zunächst 50 Prozent der Aktien. Peter Stähli und Stefan Linder trennten sich von ihrem Gründerwerk. 2016 ging das SEF dann vollständig in den Besitz der NZZ über. Neue Formate wie das Impact Finance Forum oder die Initiative Sustainability Switzerland kamen.

2021 erfolgt die Fusion von SEF AG mit der NZZ AG. Letztes Jahr zog das Team nach Bern, wo heute 35 Personen arbeiten. Die neue NZZ-Verwaltungsratspräsidentin Isabelle Welton lobt das Swiss Economic Forum nicht nur dafür, dass es «Inspiration und Vernetzung» biete und deswegen eine wertvolle Konferenz für Vertreter der Schweizer Wirtschaft, Politik und auch für die NZZ sei. Das Konferenzgeschäft NZZ Connect werde auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen für die NZZ, und «das SEF als bedeutendste Veranstaltung ganz besonders».

Lesen Sie die ganze SEF-Geschichte im Magazin SEF25, das zur Jubiläumsausgabe des Swiss Economic Forums 2023 erscheint. Text und Recherche: Felix E. Müller