Xenia Tchoumi ist Digitalunternehmerin, Influencerin sowie öffentliche Rednerin und lebt in London. Sie hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und sieht sich selbst als Immigrantin ohne eine bestimmte Zugehörigkeit zu nur einem Land. Sie setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter ein und verfügt über eine grosse und loyale Online-Gefolgschaft von mehreren Millionen Followern. Die schweizerisch-italienische Influencerin mit russischen Wurzeln spricht sechs Sprachen (Italienisch, Russisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch) und hat ein Angebot für eine Vollzeitstelle bei einer führenden Investment-Bank abgelehnt, um ihr Online-Unternehmen und ihr Web-Magazin aufzubauen.
Xenia Tchoumi arbeitete als Model und ist die digitale Botschafterin für zahlreiche hochwertige Mode- und Lifestyle-Marken. Sie berät zudem Marken bei der Entwicklung ihrer digitalen Marketingstrategie. Sie hat drei motivierende Vorträge auf TEDx gehalten und vor den Vereinten Nationen darüber gesprochen, wie der Zugang zum Internet weibliches Unternehmertum fördern kann. Sie schreibt als Freelancerin für Zeitschriften und setzt sich für Selbstermächtigung ein.
2021
Xenia Tchoumi gewährte in Interlaken aufschlussreiche Einblicke in das wohl vielen SEF-Teilnehmenden wenig vertraute Leben und Geschäftsmodell einer Influencenden. Sie sei ein «Selfmade Girl», betonte Tchoumi gleich zu Beginn der Diskussion mit Moderator Urs Gredig. Schon seit ihrer Jugend sei sie im Showbusiness aktiv gewesen und habe zudem BWL studiert. «Social Media hat mir dann erlaubt, meinen eigenen Weg zu finden, ohne mit den vorgegebenen Strukturen zusammenarbeiten zu müssen», so die 34-jährige Wahl-Londonerin, die im Tessin aufgewachsen ist. Alle erfolgreichen Influencenden würden eine Strategie verfolgen, sie funktionieren wie eine «normale» Firma. Die Anzahl der Followenden sei wichtig. Entscheidender sei aber die Qualität der Beziehung zur Anhängendenschaft. Es sei dieses glaubwürdige und intensive Verhältnis zu den Followenden, für das Marken letztlich bezahlen würden. Dieser Ruf könne auch schnell zerstört werden: «Erfolgreiche Influencer lehnen die meisten Anfragen ab.» Man sollte jede Zusammenarbeit mit einer Marke langfristig auslegen. «Manchmal wird man selbst fast Teil der Firma. Einige Influencer werden auch mit Firmenaktien bezahlt», führt sie aus.