Thomas Süssli

Korpskommandant, Chef der Armee

Korpskommandant Thomas Süssli ist verantwortlich für die Führung der Armee. Er leitet den Departementsbereich Verteidigung und untersteht damit direkt der Chefin des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Bundesrätin Viola Amherd. Als Chef der Armee unterstehen ihm der Armeestab, das Kommando Operationen, die Logistikbasis der Armee, die Führungsunterstützungsbasis und das Kommando Ausbildung.

Vor seinem Eintritt ins Berufsoffizierskorps 2015 war er CEO von Vontobel Financial Products in Singapur. Davor war er Director, Head Investment Advisory International der Credit Suisse und von 2008 bis 2011 Executive Director, Head of Processing Management bei der Bank Vontobel.

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2023

«Die Armee ist ein People Business: Hier lernt man Leute motivieren und führen»

In seiner «Tagwache» zeigte der Schweizer Korpskommandant Thomas Süssli zu Beginn des zweiten SEF-Tages zahlreiche Parallelen zwischen Militär und Wirtschaft auf. «Wir bilden jedes Jahr Tausende junge Kader in Leadership aus. Das kommt später auch der Wirtschaft zugute», so Süssli, der selbst viele Jahre Führungskraft in der Privatwirtschaft war, bevor er 2015 Berufsoffizier wurde. «Wir lehren sowohl Transformational Leadership, das auf Vertrauen und Verantwortung übertragen basiert, als auch Krisenmanagement.»

Weiter gab Süssli seine Einschätzungen zum Ukrainekrieg ab. Dass mit Panzern und weiteren «traditionellen» Waffen gekämpft werde, was viele als rückständig wahrnehmen würden, sei nur logisch. «Jeder kämpft in einem Krieg, mit dem, was er hat. Die Russen haben Panzer.» Aber natürlich würde im Hintergrund auch viel Hightech eingesetzt. «Der Westen sieht dank Satelliten die Position eines jeden Fahrzeugs und jeder Einheit der Russen.» Und die Ukraine nutze verschiedene Apps, um Gefechte zu organisieren und sich zu verteidigen. So würden etwa über eine Uber-ähnliche App Aufträge an freie Geschütze erteilt. Mittels Drohnen würde jedes Feld vor einem Einsatz erkundet. «Diese Techniken werden bleiben.»

Schliesslich forderte der Chef der Schweizer Armee, den jungen Rekruten und Soldatinnen mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Denn die Armee sei ein «People Business» und die Verteidigung der Schweiz aktueller denn je. Sie umfasse viele Aspekte: Es beginne mit Informationsverteidigung und Abwehr von Cyberangriffen. «Eine Verteidigung mit Bodentruppen ist immer der letzte Schritt.»

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