Alois von und zu Liechtenstein nimmt seit dem 15. August 2004 alle nationalen und internationalen Aufgaben des Staatsoberhauptes des Fürstentums Liechtenstein wahr. Als ältester Sohn von Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie war er nach dem Hausgesetz zur Thronfolge bestimmt.
Geboren in Zürich, verlebte Alois von und zu Liechtenstein seine Jugend auf Schloss Vaduz. 1987 schloss er die Matura ab und trat in die königliche Militärakademie in Sandhurst (Grossbritannien) ein, wo er eine Offiziersausbildung absolvierte. Nach der Brevetierung zum Second Lieutenant leistete der Erbprinz während sechs Monaten Dienst bei den Coldstream Guards in Hongkong und London. Ein Jahr später immatrikulierte Alois von und zu Liechtenstein als Student der Rechtswissenschaft an der Universität Salzburg. Er schloss dieses Studium 1993 mit dem Magisterdiplom ab. Vom September 1993 bis Mai 1996 arbeitete er bei einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen in London. Seitdem lebt er mit seiner Frau Herzogin Sophie und seinen vier Kindern wieder in Vaduz.
2020
Als letzter Redner trat am SEF20 Seine Durchlaucht Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein auf. Als Stellvertreter seines Vaters nimmt der 52-Jährige alle nationalen und internationalen Aufgaben als Staatsoberhaupt des Fürstentums Liechtenstein wahr. Im Gespräch mit Urs Gredig erläuterte der studierte Jurist das spezielle Regierungssystem Liechtensteins, welches sehr traditionelle Elemente mit unternehmerischen Strukturen verbindet und für ihn seit seiner Geburt eine ganz bestimmte Aufgabe vorgesehen hatte.
«Wir sind überzeugt, dass eine Monarchie heute demokratisch legitimiert sein sollte», erklärte Seine Durchlaucht. Theoretisch könnte man den Fürsten deshalb auch abwählen. In seiner Familie sei gleichzeitig die unternehmerische DNA schon immer stark gewesen. Seine eigene Rolle würde er mit jener eines Verwaltungsratspräsidenten vergleichen. «Ich konzentriere mich auf grundlegende und langfristige strategische Themen.»
«Der Finanzplatz bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Sektor in Liechtenstein», zeigte sich Seine Durchlaucht weiter überzeugt. Schon durch den Beitritt zum EWR 1990 seien zum ursprünglich auf Private Banking ausgerichteten Geschäft neue Bereiche dazugekommen. Heute werde zum Beispiel auch FinTech immer wichtiger.