Magdalena Martullo ist CEO und Delegierte des Verwaltungsrates der EMS-Gruppe sowie Vorstandsmitglied von economiesuisse. Sie leitet ausserdem seit 15 Jahren den Wirtschaftsausschuss im Vorstand von scienceindustries, dem Schweizer Verband für Chemie Pharma Life Sciences. Während ihrem Betriebswirtschaftsstudium arbeitete sie in verschiedenen Stellen im Ausland, danach war sie bei Rivella und Johnson & Johnson im Marketing und Verkauf tätig. Neben ihren Funktionen als Unternehmerin, ist sie auch politisch engagiert und seit 2015 Nationalrätin der SVP Graubünden und Vizepräsidentin der SVP Schweiz.
2020
Unternehmerin und Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher sprach am SEF im Gespräch mit Moderator Urs Gredig über Führung und Politik in Krisenzeiten. «Wir alle wurden von Corona überrollt.» In der Krise müsse man sehr schnell sein. Es gelte, sofort Informationen zu sammeln und Massnahmen zu ergreifen. Diese müsse man allenfalls dann auch wieder korrigieren. «Wichtig ist, dass man die Führung übernimmt», unterstrich die CEO und Mehrheitsaktionärin der EMS-Gruppe.
«Man sollte in der Krise nicht gleich alles über den Haufen werfen, sondern sich fragen: Was gilt nach der Krise noch, was gilt nicht mehr?» Bei der EMS habe man zu Beginn der Pandemie Szenarien für das Weiterführen der Geschäfte unter verschiedensten Voraussetzungen ausgearbeitet. «Wir haben uns auch gefragt, wie lange wir weitermachen könnten ohne Umsatz.» Dies wäre sicher ein Jahr lang der Fall, da das Unternehmen in Familienbesitz ja keine Schulden habe. Trotzdem sei sie zuversichtlich und plane 2021 ohne Corona. «Man lernt, mit diesem Virus zu leben.» Massnahmen, die jetzt noch ergriffen würden, müssten sehr zielgerichtet sein. Hier kritisierte die SVP-Politikerin, dass im Moment die Wirksamkeit der verschiedenen Massnahmen zu wenig analysiert und nicht transparent kommuniziert würden.
Schliesslich sagte Martullo-Blocher, dass ihrer Ansicht nach eine Annahme der Begrenzungsinitiative nicht das Ende der Beziehungen mit der EU bedeuten würde. «Die Schweiz hat Stärken und diese Trümpfe muss man bei Verhandlungen auch ausspielen.»