Katalin Novák

Staatspräsidentin, Ungarn

Katalin Novák ist eine der Schöpferinnen der einzigartigen ungarischen Familienpolitik. Während ihrer politischen Amtszeit haben sich das Konzept der Familienpolitik, die konkreten staatlichen Massnahmen und damit auch die demografische Entwicklung in Ungarn in bemerkenswerter Weise gewandelt.
Sie ist Herausgeberin mehrerer Bücher und Initiatorin des Peregrinum Stipendienprogramms. Auf ihre Initiative hin wurde 2018 in Ungarn als Jahr der Familie gefeiert. Zwischen 2020 und 2021 war sie Familienministerin.

Am 10. März 2022 wählte das ungarische Parlament Katalin Novák zur Präsidentin von Ungarn. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt bekleidet, und zugleich die jüngste Präsidentin in der Geschichte Ungarns.

Als Anerkennung für ihre berufliche Tätigkeit hat sie mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Ritterkreuz der Französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.

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2023

Steuererleichterungen mit jedem Kind

«Eine gesunde Bevölkerungspyramide ist ein Schlüsselfaktor für eine starke Wirtschaft und eine gut funktionierende Gesellschaft» sagte die ungarische Staatspräsidentin Katalin Novak im letzten Referat des ersten SEF-Tages. Doch die Geburtenrate in Europa sinke weiter. Viele Länder lösten das Problem durch Immigration. Ungarn wolle das nicht, so Novak. Es gebe nämlich einen «Fertility Gap»: «Die meisten jungen Leute möchten mehr Kinder haben, als sie dann tatsächlich bekommen», erklärte die ehemalige Familienministerin.

Ungarn hat deshalb ein einzigartiges Familienförderprogramm eingeführt, mit welchem die konservative Regierung junge Menschen und insbesondere Frauen dazu bewegen will, mehr Kinder zu bekommen, welches Novak, selbst Mutter von drei Kindern, auf der SEF-Bühne erläuterte. Die Massnahmen beinhalten beispielsweise eine mit jedem Kind degressivere Steuerlast oder die Reduktion von Studienschulden und Hypotheken. «Frauen mit vier oder mehr Kindern müssen ihr Leben lang keine Einkommenssteuern mehr bezahlen.» Dies motiviere Frauen ausserdem, trotz Mutterschaft erwerbstätig zu bleiben. Zudem gibt es Gratis-Kita und Grosseltern-Urlaub.

Ferner bekannte sich Novak im Gespräch mit Urs Gredig zur EU und stellte sich klar an die Seite der Ukraine im Krieg mit Russland. Sie betonte aber auch, dass die Souveränität Ungarns zu respektieren sei.

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