Prof. Joël Mesot

Präsident, ETH Zürich

Joël Mesot has been President of ETH Zurich since 2019. Prior to his appointment, he was Director of the Paul Scherrer Institute (PSI) for 10 years. He is a full professor of physics at ETH Zurich, where he also studied. Joël Mesot obtained his doctorate at ETH and the Institut Laue-Langevin (France) in the field of solid-state physics. After his first employment at PSI, he continued research at the Argonne National Laboratory (USA). He received several awards for his scientific achievements. He is part of both national and international advisory boards, including the Foundation Board of the “Switzerland Innovation” Park and the Governing Board CREATE (Singapore).

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2022

Ausschluss aus Forschungsprogramm «Horizon» hat weitreichende Konsequenzen

Die Präsidenten der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne sprachen mit Moderator Urs Gredig auf der SEF-Bühne über den Ausschluss der Schweiz aus dem europäischen Forschungsförderprogramm «Horizon» und dessen gravierende Konsequenzen, die Positionierung der Hochschulen im Ukraine-Krieg und gesunde Konkurrenz.

Beim Ausschluss von «Horizon» gehe es nicht primär um Geld, verheerend sei vor allem, dass die Vernetzung und Beteiligung wegfallen, sagte Prof. Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich. Das schwäche die Forschungsstandorte Schweiz und auch ganz Europa empfindlich. «In den USA oder in Asien neue Partnerschaften aufzubauen, braucht extrem viel Zeit und ist mit einer ganzen Reihe von Problematiken verbunden.» So seien dort die Werte und Rahmenbedingungen anders.

EPFL-Präsident Prof. Martin Vetterli betonte, dass es bereits eine Erosion von Know-how und Talenten gebe. Insbesondere Start-ups, die als Spin-offs der ETH oder EPFL gegründet wurden, würden ihre Standorte ins Ausland verlagern. Letztlich gehe es hier nicht um die Hochschulen, sondern um die Schweiz. «Dass ein kleines Land, das von Internationalität gelebt hat, einfach ein paar Jahre aussetzt bei Europa, das ist nicht die Realität der Schweizer Wirtschaft.» Das werde sich in ein paar Jahren rächen. Deshalb forderte er die Wirtschaftsvertreter auf, hier Druck auf die Politik auszuüben.

Schliesslich unterstrichen Mesot und Vetterli, dass sie weiterhin zu ihren Mitarbeitenden sowohl aus der Ukraine als auch aus Russland in ihren Institutionen stehen werden und auch die wissenschaftlichen Kontakte mit Russland aufrechterhalten. «Diese Brücken abzubrechen, wäre sehr gefährlich», zeigte sich Vetterli überzeugt.