François Hollande

Ehemaliger Präsident von Frankreich

François Hollande ist ehemaliger Präsident von Frankreich. Während seinem Mandat setzte er sich für die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und des Klimawandels ein. Unter anderem überzeugte François Hollande die Mehrheit der globalen Gemeinschaft vom Pariser Abkommen 2015. Dieses unterstützt die Länder beim Umgang mit dem Klimawandel. Daneben förderte der ehemalige Präsident die Gleichberechtigung und nahm wichtige Wirtschaftsreformen vor. Heute leitet er die Stiftung «Frankreich engagiert sich». Diese stärkt die Solidarität und Bindung zwischen den Bürgerinnen und Bürgern.

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2020

«Krise ist eine Chance für Europa sich zu verbessern»

Die Corona-Krise habe Schwächen Europas offenbart, sagte der ehemalige französische Präsident François Hollande bei seinem Auftritt am SEF. Angesichts mannigfaltiger Bedrohungen wie Terrorismus und Klimawandel, habe man in den europäischen Ländern – anders als in Asien – die Gefahr einer Pandemie in den letzten Jahren nicht prioritär genug behandelt. «Der Mangel an Masken beim Ausbruch der Pandemie war einfach eine Realität. Wir waren nicht vorbereitet.» Diese Wahrheiten müsse man aussprechen, auch wenn es nicht angenehm sei. Gleichzeitig sei die Krise aber auch eine Chance, zu lernen und beispielsweise das Gesundheitssystem zu verbessern.

Die Pandemie habe weiter gezeigt, dass es für ein erfolgreiches Krisenmanagement eine optimale Balance zwischen Zentralismus und lokalen Kompetenzen brauche, so der 66-jährige Hollande im Gespräch mit Moderatorin Mélanie Freymond. Das sei eine Stärke der Schweiz, Frankreich müsse in dieser Hinsicht noch dazulernen. «Eine Regierung muss in der Lage sein, Entscheidungen für alle zu treffen, aber den lokalen Behörden auch gewisse Freiheiten zu lassen.» Hier erweise sich ein demokratisches System, in welchem man Vertrauen schenkt und überträgt, im weltweiten Vergleich als überlegen.

Ferner rief der Politiker des Parti socialiste dazu auf, dass Europa ein Akteur und nicht nur Zuschauer sein müsse in der Weltpolitik. Dafür müssten sich die europäischen Länder zusammenschliessen und geeint auftreten – gerade gegenüber China. «Die USA werden die Sicherheit von Europa nicht mehr sicherstellen. Da dürfen wir uns keine Illusionen machen.» Das werde sich auch unter einer allfälligen Biden-Administration nicht ändern.

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